Wasserstoff-Fahrzeuge

Wenn die Reichweite von E-Fahrzeugen nicht ausreicht und die zeit fürs Laden knapp ist, sind Brennstoffzellen-Fahrzeuge eine flexible und saubere Alternative. Sie schaffen vergleichbare Reichweiten wie Diesel-Fahrzeuge und das Tanken dauert nur wenige Minuten.


 

 

Elektromobilität für den Fernverkehr

Mit Brennstoffzellen-Fahrzeugen sind schon heute Reichweiten von bis zu 700 Kilometern möglich. Zudem dauert der Tankvorgang ähnlich lange wie bei einem Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor. Der gasförmige Wasserstoff wird unter Hochdruck in speziellen Tanks gelagert, die sich häufig zwischen Vorder- und Hinterachse befinden.
Als lokal emissionsfreie Antriebsvariante bietet Wasserstoff die ideale Ergänzung zur batterieelektrischen Mobilität.

 

 


 

 

Brennstoffzellen-Fahrzeuge

Brennstoffzellen-Pkw sind aktuell bei Hyundai, Toyota und einigen chinesischen Herstellern erhältlich. → zur Fahrzeugübersicht

Besonders für Unternehmen, deren Fahrzeuge regelmäßig längere Strecken zurücklegen und gegebenenfalls über die Möglichkeit für den Aufbau einer eigenen Tankinfrastruktur verfügen, können Wasserstofffahrzeuge eine vielversprechende Option sein. Auch Busse und Züge können mit Wasserstoff betrieben werden.

Was bei Nahverkehrs-Lkw, Lieferwagen, Müllautos und Kehrmaschinen funktioniert – ein Elektroantrieb mit Akku, der auf dem Betriebshof aufgeladen wird – ist keine Option im Schwerlast- und Fernverkehr. Je größer das Fahrzeug ist und je weiter es fährt, desto wichtiger ist auch die Beladekapazität. Für die knapp 60.000 in Deutschland zugelassenen 40-Tonner, die jährlich 150.000 Kilometer und mehr zurücklegen, sind Batterien bisher zu schwer, zu groß und zu teuer. Durch die hohen Fahrleistungen hat ein emissionsfreier Antrieb für den Klimaschutz daher eine noch größere Bedeutung als bei Pkw.

Wasserstoff-Busse sind im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ähnlich flexibel wie Dieselbusse einsetzbar, entweder mit großer Brennstoffzelle als Direktantrieb oder mit kleiner Zelle als Range-Extender für eine Batterie. Abgesehen von Lüfter- und Abrollgeräuschen der Reifen sind sie besonders leise. Sie nehmen 20-30 Kilogramm Wasserstoff bei 350 bar in Drucktanks auf, als Faustformel gilt ein Verbrauch von 8 kg H2 / 100 Kilometer. Die Wasserstofftanks befinden sich häufig auf dem Fahrzeugdach, die Brennstoffzelle und der Elektromotor im hinteren Teil. Im Kölner Umland und in Wuppertal fahren die größten Wasserstoffbusflotten Deutschlands. → mehr zum Thema

 

 


 

 

Tankstellennetz

Das → Tankstellennetz für Wasserstoff wächst kontinuierlich. In Nordrhein-Westfalen sind aktuell 18 Pkw-Tankstellen nutzbar. Damit ist Nordrhein-Westfalen im Bundesvergleich gut aufgestellt: zwischen Bonn und Leverkusen sind fünf, zwischen Leverkusen und Ratingen vier, von Duisburg bis Unna sechs, entlang der Rheinschiene ist mindestens alle 50 Kilometer eine Tankstellen verfügbar. An den wichtigen Autobahnen verdichtet sich das Netz ebenfalls. Aktuell sind deutschlandweit mehr als 90 Wasserstofftankstellen öffentlich zugänglich sein, 2025 bereits mehr als 400.

Für Bus- oder Fuhrparkdepots von Logistikunternehmen ist der Aufbau eigener Wasserstofftankstellen empfehlenswert. Vor dem Hintergrund, dass diese Fahrzeuge zumeist mit Tanks ausgestattet sind, die für einen Betriebsdruck von 350 bar ausgelegt sind, ist das flächendeckende Pkw-Tankstellennetz mit 700 bar häufig nicht nutzbar. Die Nähe der Tankstelle zum eigenen Betriebsgelände ist ein weiterer entscheidender Punkt für den Aufbau einer eigenen Wasserstofftankstelle. Bei größeren Abnahmemengen lohnt sich die Kooperation mit ortsansässigen Unternehmen, um eine gemeinsame Wasserstoffinfrastruktur zu errichten.

 

 


 

 

Kosten & Förderprogramme

Die Fahrzeugkosten für ein wasserstoffgetriebenes Fahrzeug liegen aufgrund der geringen Stückzahlen heute noch über dem eines vergleich-baren Modells mit Verbrennungsmotor. Die Materialkosten sind jedoch geringer als bei einem reinen Batterieauto, es ist davon auszugehen, dass der Preis durch eine Serienproduktion deutlich fallen könnte.
Wasserstoff wird an öffentlichen Tankstellen derzeit zu Preisen zwischen 9,50 und 15,25 Euro pro Kilogramm abgegeben. Als Faustformel für den Verbrauch gilt: Ein Kilogramm Wasserstoff pro 100 Kilometer Fahrt. Die Verbrauchskosten sind damit mit Dieselfahrzeugen vergleichbar, die Wartungskosten aber deutlich geringer.

Staatlichen Förderprogramme und steuerlichen Vorteile für Elektrofahrzeuge gelten auch für Brennstoffzellen-Fahrzeuge:

→ Förderprogramme für Nutzfahrzeuge

→ Förderprogramme für Güterverkehr

→ Förderprogramme für Busse

 

 


Die Wasserstoff-Roadmap NRW

Bis 2025 sollen erste Großanlagen für die Wasserstofferzeugung in Betrieb gehen, die ersten etwa 100 Kilometer eines modernen Pipeline-Netzes installiert und rd. 400 Brennstoffzellen-Lkw unterwegs sein. Wie diese Ziele erreicht werden können und wie der Markthochlauf gefördert werden, zeigt die neue Wasserstoff-Roadmap NRW. Laut Forschungszentrum Jülich wird der Wasserstoffbedarf in NRW bis 2050 auf 104 TWh pro Jahr steigen, doch nur 18 TWh davon können lokal in NRW erzeugt werden. Die genauen Ziele der Roadmap bis 2025 und 2030 finden Sie → hier.

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