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Nachrichten zur Elektromobilität aus NRW und Deutschland.


Kommunen, Privatnutzer, Unternehmen

Elektromobilität in Deutschland: Ausbau der Ladeinfrastruktur muss Schritt halten – und wie sich das Land NRW dafür engagiert.

In den kommenden Wochen werden wir regelmäßig über Aspekte des Ausbaus der öffentlich zugänglichen Ladeinfrastruktur berichten.

© ElektroMobilität NRW

Im Zuge unseres Schwerpunkts „Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur“ werden wir regelmäßig zu aktuellen Meldungen, technischen Hintergründen und interessanten Entwicklungen berichten. Den Beginn macht die Publikation „Elektromobilität in Deutschland: Ausbau der Ladeinfrastruktur muss Schritt halten“, die von Dr. Daniel Römer und Dr. Johannes Salzgeber im Rahmen ihrer Tätigkeiten bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KFW) verfasst und am 21. April 2022 veröffentlicht wurde. Die Forschenden konnten vornehmlich drei Befunde bzw. Entwicklungen ablesen, die einen praxisnahen Einblick in die Elektromobilität in Deutschland ermöglichen.   

1.    Zulassungszahlen von E-Fahrzeugen wachsen schneller als Anzahl verfügbarer Ladepunkte
In Deutschland wurden im Gesamtjahr 2021 etwa 700.000 elektrisch aufladbare Fahrzeuge neu zugelassen, was mehr als 20 Prozent aller neuzugelassenen Fahrzeuge entspricht. Insbesondere in den Jahren 2020 und 2021 haben die Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen z. B. aufgrund der Förderprogramme von Land und Bund erheblich zugenommen. Aktuell kommen bundesweit etwa 23 Elektrofahrzeuge auf eine öffentlich zugängliche Ladeeinrichtung. Um die von der Europäischen Union angedachten Zielgröße von zehn Elektrofahrzeugen pro öffentlichem Ladepunkt zu erreichen, muss der Ausbau der notwendigen Infrastruktur stärker vorangetrieben werden. Setzte sich diese Entwicklung fort, könnte die Alltagstauglichkeit und der Markthochlauf von Elektroautos eingeschränkt werden.

2.    Ladepunkte sind in Deutschland relativ gleichmäßig verteilt
Im europäischen Vergleich steht Deutschland bei der Anzahl öffentlich zugänglicher Ladepunkte besser da als andere EU-Länder. Da die Ladepunkte in Deutschland aber relativ gleichmäßig verteilt sind, ist die erwartbare Häufigkeit öffentlicher Ladepunkte vor allem in Ballungsgebieten ausgeblieben. Der zukünftige Ausbau der Ladeinfrastruktur sollte verstärkt in den Großstädten und Ballungsgebieten stattfinden und durch gezielte Förderungen Kommunen unterstützen, die finanzschwach und/oder hohe Investitionsrückstände aufweisen.

3.    Deutschland befindet sich bei der Elektromobilität derzeit noch im Markthochlauf
Derzeit befindet sich die Bundesrepublik Deutschland in der Phase des Markthochlaufs der Elektromobilität. Hier wird vorerst die Zielsetzung einer flächendeckenden und belastbaren Infrastruktur verfolgt, die durch gezielte Förderungen von Land und Bund erreicht werden soll. Mit steigender Etablierung und Akzeptanz der Elektromobilität wird das Betreiben öffentlicher Ladepunkte immer wirtschaftlicher, was einen planvollen und strategischen Übergang hin zu marktbasierten Lösungen erfordert.

Fazit
Die Autoren fassen die gesammelten Erkenntnisse nachfolgend zusammen: „Soll sich die Elektromobilität als echte Alternative zu Verbrennungsmotoren entwickeln, dürfen den Nutzern keine Nachteile in der täglichen Anwendung dieser Technologie gegenüber der etablierten Technologie entstehen. Fragen hinsichtlich der Ladezeit, Reichweite und der Ladeinfrastruktur gehören dabei nach wie vor zu den meistgenannten Gründen gegen einen Umstieg auf die Elektromobilität. Während der Staat kaum Einfluss auf die Weiterentwicklung der Fahrzeugtechnik – und damit auf Ladezeiten und Reichweite – nehmen kann, hat er direkten Einfluss auf den Ausbau der öffentlich zugänglichen Ladeinfrastruktur. Aktuelle Forschungsergebnisse und die Antworten der Haushalte im KfW-Energiewendebarometer zeigen, dass dieser Ausbau eine zentrale Stellschraube für die flächendeckende Akzeptanz und Nutzung der Elektromobilität ist. Alle staatlichen Ebenen müssen deshalb weiterhin am Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur arbeiten – unter Berücksichtigung von Substitutionsmöglichkeiten durch private Ladepunkte. Dabei die Balance zwischen den Bedürfnissen der Elektroautonutzer auf der einen und der notwendigen Rentabilität bzw. Kosteneffizienz auf der anderen Seite zu finden, wird entscheidend dafür sein, dass das ehrgeizige Ziel von 15 Mio. elektrisch betriebener Fahrzeuge bis 2030 auch tatsächlich erreicht werden kann.“

Land NRW hat Entwicklungen frühzeitig erkannt und praxistaugliche Förderungen entwickelt
In NRW kommen derzeit auf jeden Ladepunkt etwa 27 Elektrofahrzeuge, damit liegt das Bundesland über dem Bundesdurchschnitt von 23 Fahrzeugen. Um die Anzahl der öffentlich zugänglichen und privaten Ladepunkte nachhaltig zu steigern und den Markthochlauf der Elektromobilität zu beschleunigen, hat das Land zum 01. April 2022 das Förderprogramm „Emissionslose Mobilität“ gestartet. Mithilfe des Förderprogramms werden vielfältige Maßnahmen zum Ausbau der Elektromobilität finanziert. Dabei können Zuschüsse von bis zu 500.000 Euro je nach Vorhaben und Antragstellenden bewilligt werden. Berechtigt, eine Förderung zu beantragen, sind natürliche Personen, juristische Personen des öffentlichen Rechts (z. B. Kommunen, kommunale Gebietskörperschaften, Zweckverbände und Kirchen) und des Privatrechts (z. B. Unternehmen, Vereine und Parteien) sowie Personengesellschaften. Weitere Informationen zu den Fördermöglichkeiten von Ladeinfrastruktur für Privatpersonen, Unternehmen und Kommunen, häufig gestellten Fragen und die jeweiligen Förderübersichten finden Sie unter den Links.

Der nächste Beitrag zu diesem Schwerpunkt erscheint in KW 18.

Die kostenlose und frei verfügbare Publikation „Elektromobilität in Deutschland: Ausbau der Ladeinfrastruktur muss Schritt halten“ , finden Sie unter diesem Link (PDF).

Foto: ElektroMobilität NRW

 

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