Was sind E-Fuels?
E-Fuels ist die Abkürzung vom englischen Begriff electrofuels, was mit Elektro-Kraftstoffe übersetzt werden kann. Diese Kraftstoffe werden mithilfe von Ökostrom aus Wasser (H2O) und Kohlenstoffdioxid (CO2) erzeugt.
Dazu wird zuerst durch Elektrolyse Wasserstoff (H2) gewonnen, dem anschließend Kohlenstoffdioxid (CO2) beigemengt wird. Dabei entsteht eine Flüssigkeit, die ähnliche Eigenschaften wie Benzin, Diesel und Kerosin besitzt und in konventionellen Verbrennungsmotoren verbrannt werden kann.

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E-Fuels keine klimaneutrale Alternative zu fossilen Kraftstoffen
Verbrennungsmotoren, die mit E-Fuels betrieben werden, stoßen bei der Verbrennung nur so viel Kohlenstoffdioxid (CO2) aus wie bei der Produktion gebunden wurde – unterm Strich also ein vermeintlich klimaneutraler Antrieb.
Allerdings ist die Herstellung von E-Fuels sehr aufwändig und extrem energieintensiv und benötigt daher große Mengen an Strom.
Dieser Strom kann jedoch in batterieelektrischen Fahrzeugen mit einem höheren Wirkungsgrad (siehe Grafik) zum Fahren genutzt werden.
Hoher Energieeinsatz für E-Fuel-Produktion nötig
Schon die konventionelle Herstellung von Benzin- und Dieselkraftstoffen auf Basis von Erdöl ist mit einem großen → Energieeinsatz durch Förderung, Transport und Raffination verbunden. Die Produktion von E-Fuels ist sogar noch einmal deutlich energieintensiver und damit auch deutlich teurer für den Einsatz im Fahrzeug.
In Benzin umgerechneter Energieeinsatz für 100 km:
– Verbrennerauto mit E-Fuels: 13,7 Liter
– Brennstoffzellenauto mit Wasserstoff: 6,5 Liter
– Elektroauto mit Strom: 2,4 Liter
(Datenquelle: ICCT, eigene Berechnung)
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Der Traum vom Ökostrom-Überschuss
Trotz einem → Ökostrom-Anteil von 63 Prozent gibt es keinen Überschuss an günstigem Ökostrom, der für die kostengünstige Erzeugung von synthetischen Kraftstoffen (E-Fuels) notwendig wäre.
Auch gehen nur geringe Mengen an Ökostrom durch Abregelungen verloren. 2023 wurden gerade einmal 10,4 TWh (7 Prozent) Windstrom abgeregelt (Quelle).
Geringe Produktionskapazitäten für E-Fuels
Aufgrund des hohen Energiebedarf für die Produktion von E-Fuels würde dies nach aktuellem Stand zu Preissteigerungen von etwa +3 Euro pro Liter führen. Selbst mit staatlichen Subventionen werden daher für 2030 nur geringe Produktions-kapazitäten prognostiziert – deutlich zu wenig, um den Bedarf im Verkehrssektor zu decken.
Selbst bei ausschließlicher Verwendung für den Straßenverkehr könnte damit nur ein winziger Bruchteil (0,3 Prozent) des jährlichen Kraftstoffverbrauchs ersetzt werden. (Quelle).

Sinnvolle Einsatzbereiche für E-Fuels

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Wasserstoff und E-Fuels lassen sich dort sinnvoll einsetzen, wo andere Antriebsarten Nachteile aufweisen: etwa wenn das Gewicht der Batterien die Nutzlast einschränkt (z. B. im Güterverkehr), oder wenn auf den jeweiligen Routen keine Möglichkeiten zum Laden vorhanden sind (z. B. in der Schifffahrt oder im Flugverkehr).
Auch wenn einige sinnvolle Anwendungsfälle für E-Fuels bestehen, wird sich deren Einsatz aufgrund der hohen Betriebskosten auf ein absolutes Minimum beschränken.