Im Zusammenhang mit den jüngst öffentlich gewordenen, eventuellen Absichten des VW-Konzerns, in die Batterie-Entwicklung und Produktion einzusteigen, wurde die herausragende Bedeutung des Themas Batterie für die Weiterentwicklung der Elektromobilität erneut betont. Speicherkapazität, Schnelladefähigkeit, Lebensdauer, Sicherheit und nicht zuletzt die Kosten sind wichtige Batterie-Faktoren, um die Elektromobilität am Markt durchzusetzen. Lithium-Ionen-Batterien (LIB) gelten als besonders attraktive Kandidaten bei Elektromobilitätskonzepten und stationären Anlagen. Der Bedarf an LIB steigt stetig und Prognosen gehen von einem weiteren Wachstum bei gleichzeitiger Preissenkung aus. Die Weiterentwicklung der Lithium-Ionen-Batterie (LIB) wird zum Einsatz von Lithium-Hochvolt-Batterien (5V) führen.
Lithium-Ionen-Batterien derzeit State-of-the-Art
Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in NRW sind dank der dichten und gut ausgebauten Forschungs- und Industrielandschaft so breit aufgestellt, wie auch intensiv. Forschung & Entwicklung im Bereich der Batterie-Technologie werden in Nordrhein-Westfalen groß geschrieben. Beispiele dafür sind das Zentrum für Batterieforschung MEET der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster sowie die Forschungseinrichtungen an den Exzellenz-Universitäten RWTH Aachen und Köln, der Ruhr-Universität Bochum und Duisburg-Essen, am ZBT, dem Forschungszentrum Jülich oder den Fraunhofer- und Max-Planck-Instituten.
Zahlreiche Beispiele für herausragende Batterie-Forschung in NRW
Am Münsterschen MEET ist auch das NRW-Kompetenzzentrum Batterie angesiedelt. Leiter Prof. Martin Winter, ist sich der großen Bedeutung seines Forschungsthemas für die Elektromobilität bewusst: „Batterien sind das Herz der Elektromobilität und Materialien sind das Herz der Batteriezelle.“
„BenchBatt“ - auf der Suche nach der Batterie der Zukunft
Hier wird auch ein neues, großes Forschungsvorhaben koordiniert. Das Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung
(BMBF) mit insgesamt rund drei Millionen Euro gefördert. Der Projekttitel lautet "BenchBatt – Benchmarking und Evaluation der Leistungsfähigkeit und Kosten von Hochenergie- und Hochvolt-Lithium-Ionen-Batterien im Vergleich zu Post-Lithium-Ionen-Technologien".
Aussichtsreiche Kandidaten – noch viel zu tun
Zu den Kandidaten für die Batterien von morgen gehören neben dem Lithium-Luft- und dem Lithium-Schwefel-System auch Natrium-basierte Batterien sowie Feststoffbatterien ("all-solid-state batteries"). "Bis zur Marktreife gilt es, zahlreiche Herausforderungen zu meistern, darunter hohe Selbstentladungsraten und eine geringe Lebensdauer", so die Einschätzung von Prof. Dr. Martin Winter, wissenschaftlicher Leiter des MEET und Direktor des HI MS. "'BenchBatt' wird es ermöglichen, die zukünftige Konkurrenzfähigkeit der Batterie-Technologien der nächsten Generation frühzeitig, realistisch und wissenschaftlich fundiert einzuschätzen – unter anderem hinsichtlich der Energiedichte, der Kosten und Ressourcenverfügbarkeit", erläutert Dr. Richard Klöpsch, Projektleiter am MEET. Dafür werden die Wissenschaftler die modernste Generation energieoptimierter Lithium-Ionen-Batteriesysteme den Systemen der nächsten Generation gegenüberstellen, und zwar theoretisch und experimentell auf Material-, Prozess- und Zellebene.
ElektroMobilität NRW unterstützt die Batterieforschung in Nordrhein-Westfalen
Die Batterieforschung ist einer der drei technischen Schwerpunkte der Elektromobilität in NRW. Als Teil von ElektroMobilität NRW unterstützt das Kompetenzzentrum alle Aktivitäten zum Thema im Land wie die aktive Vernetzung aller Akteure in diesem Fachbereich sowie der Beteiligung an zahlreichen Veranstaltungen wie dem Batterietag, „Kraftwerk Batterie“ oder den MEET Akademien.
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Alexander WaldhelmPresse & KommunikationElektroMobilität NRWProjektträger ETNKarl-Heinz-Beckurts-Straße 1352428 JülichTel: +49 (0)2461 690 272Fax: +49 (0)2461 690 690waldhelm@elektromobilitaet.nrw.de