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Die RVK flottet erste wasserstoffbetriebene Gelenkbusse Europas offiziell ein

Achtzehn Gelenkbusse des Typs Solaris Urbino 18 Hydrogen erweitern die Wasserstoffbusflotte der Regionalverkehr Köln GmbH (RVK) auf dann 101 Fahrzeuge. Die Beschaffung war dank Förderung des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) möglich. Europaweit erste Flotte wasserstoffbetriebener Gelenkomnibusse im Linienbetrieb

© Regionalverkehr Köln GmbH

Lange Zeit hieß es Geduld haben, bis die Verfügbarkeit auf dem Markt gegeben und somit an die Auslieferung wasserstoffbetriebener Gelenkbusse (GOM) zu denken war. Ab sofort rollen die 18 Meter langen, leisen und emissionsfreien wasserstoffbetriebenen Gelenkbusse (GOM) für den Linienbetrieb der RVK. Mit 18 Fahrzeugen des Typs Solaris Urbino 18 Hydrogen geht die europaweit erste Flotte wasserstoffbetriebener Gelenkomnibusse in den Linienbetrieb.

Am 3. September, wurden zunächst acht Fahrzeuge von 18 Fahrzeugen auf dem RVK-Betriebshof in Wermelskirchen feierlich eingeflottet.

Dr. Marcel Frank, Geschäftsführer der RVK, hieß neben Herrn Dr. Sven Halldorn, Leiter der Abteilung für Grundsatzangelegenheiten im Bundesministerium für Digitales und Verkehr, weitere Gäste und Aufgabenträger aus dem Verkehrs- bzw. Einsatzgebiet der neuen Busse willkommen. Er dankte dem BMDV für die in 2022 erteilte, umfangreiche Förderung und den RVK-Aufgabenträgern und Gesellschaftern: „Neben Dank und Anerkennung für die konsequente und gemeinsam getragene Strategie in Sachen Wasserstoff möchte ich heute aber besonders meiner Freude Ausdruck verleihen. Endlich sind die ersten Wasserstoff-GOM eingetroffen und nach der vollständigen Lieferung werden wir in Kürze die Schallgrenze von über 100 Wasserstoffbussen erreicht haben!“

Die Beschaffung der GOM fußt auf dem im Frühjahr 2022 erteilten Förderbescheid des BMDV über insgesamt 108 wasserstoffbetriebene Brennstoffzellen-Hybridbusse bis 2025 an die Regionalverkehr Köln GmbH.

Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr: „Der ÖPNV spielt eine zentrale Rolle für die Mobilität unserer Gesellschaft. Mit alternativen Antrieben gelingt es, dass die Busse klimafreundlich und auch deutlich leiser durch unsere Dörfer und Städte fahren. Dazu braucht es engagierte Verkehrsbetriebe, die auf neue Antriebstechnologien setzen, und Hersteller, die neue Technologien auf die Straße bringen. Wir unterstützen dieses Engagement seit vielen Jahren mit unseren Förderprogrammen. Über unsere Bus-Förderrichtlinie wurden bereits über 4.000 Elektrobusse gefördert. Die RVK GmbH ging ihre Wasserstoffstrategie entschlossen an und gilt europaweit als Vorreiter beim Einsatz wasserstoffbetriebener Busse. Insgesamt 33,9 Millionen Euro haben wir in die Beschaffung von über 100 Bussen investiert.“

Das RVK-Projekt zur Beschaffung von 108 Brennstoffzellenbussen wird im Rahmen der „Richtlinie zur Förderung alternativer Antriebe von Bussen im Personenverkehr“ mit insgesamt 33.888.000,00 Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Ein Teil der Fördermittel dieser Maßnahme wird im Rahmen des Deutschen Aufbau- und Resilienzplans (DARP) über die europäischen Aufbau- und Resilienzfazilitäten (ARF) bereitgestellt. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.

Im Rheinisch-Bergischen Kreis (RBK) sind Wasserstoffbusse seit 2020 erfolgreich im Linienbetrieb. Bewähren musste sich die neue Technologie hier zunächst, da es sich um teils topografisch anspruchsvolleres Gelände handelt, was nun nochmal besonders für die 18 Meter langen Wasserstoffbusse zutrifft. Landrat Stephan Santelmann, zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der RVK, erinnert sich: „Vor rund vier Jahren haben wir an dieser Stelle schon einmal gestanden. Im August 2020 wurden aus einem früheren Förderpaket des damaligen Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur 35 Brennstoffzellenbusse für das RVK-Verkehrsgebiet und die Wasserstofftankanlage hier auf dem Gelände eingeweiht. Gemeinsame gesetzte und erreichte Meilensteine für das sprichwörtlich gute Klima in unserer Region, dem Rheinisch-Bergischen Kreis. Als Aufsichtsratsvorsitzender freue ich mich, dass wir mit der RVK solche zukunftsweisenden Entscheidungen treffen können. Damit gehen wir mit einem guten Beispiel voran.“

Die zehn weiteren Gelenkomnibusse werden vorrausichtlich noch in diesem Monat ausgeliefert. Darauf wartet auch der linksrheinische Rhein-Sieg-Kreis, ebenfalls eines der RVK-Verkehrsgebiete. Svenja Udelhoven als Kreisdirektorin und stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der RVK knüpft an die Aussage des Landrats an: “Auch in Meckenheim begann die Wasserstoffära vor rund vier Jahren mit Brennstoffzellenbussen und einer neuen Tankstelle. Es ist bemerkenswert, mit wie viel Druck und Konsequenz die RVK das Ziel Null Emission für die Verkehrsgebiete verfolgt. Vermutlich noch Ende des Monats erfolgt der Spatenstich für Meckenheim II im Unternehmerpark Kottenforst. Ziel ist hier die Errichtung einer Tankstelleninfrastruktur für Wasserstoff und E-Mobilität.“

Die ersten acht GOM haben nun ihren Heimathafen auf dem RVK-Betriebshof in Wermelskirchen. Wermelskirchens Bürgermeisterin Marion Lück blickt gelassen auf die Entwicklung, denn die Wasserstoffbusse gehören hier schon zum Alltag. Aber die GOM haben einen besonderen Status: „Hier in Wermelskirchen startet beispielsweise die Linie 260, eine Verbindung, auf der die RVK Gelenkomnibusse einsetzt. Die Linie 260 legt die längste Strecke des RVK-Liniennetzes zurück. Sie pendelt zwischen Wermelskirchen und Köln, verbindet ländlicheres Gebiet mit der Stadt und hat tatsächlich besonders viele Pendlerinnen und Pendler im „Gepäck“.

An diesem Punkt wird unter anderem klar, warum Wasserstoff bei der Regionalverkehr Köln strategisch seit langem die erste Option für das erklärte Ziel „Null Emission“ ist. Für die RVK, als regional operierendem Verkehrsunternehmen, waren stets Reichweite, Tank- und Standzeiten die entscheidenden Kriterien.

Mit der zweiten Anlieferung der Solaris Urbino 18 Hydrogen kommt ein Teil der Fahrzeuge auch in den Südkreis des RBK, an den Betriebsstandort Bergisch Gladbach. In Vertretung für den ersten Beigeordneten der Stadt, Ragnar Migenda, übernahm Willi Schmitz, Geschäftsführer der Infrastruktur- u. Projektgesellschaft mbH, den Ausblick auf das Thema Wasserstofftechnologie am Standort: „Kein Bus ohne Tankstelle. Die Stadt Bergisch Gladbach unterstützt die RVK daher bei dem Vorzeigeprojekt „Grüner Mobilhof“, da er klimapolitisch, wirtschaftlich und infrastrukturell bedeutsam für den Standort sein wird. Vom Grünen Mobilhof aus werden mit den RVK-Wasserstoffbussen nicht nur relevante Verbindungen ins Bergische Umland, sondern auch die Anbindung wichtiger Gewerbegebiete mit dem ÖPNV klimafreundlich sichergestellt.“

Busbeschaffung im Rahmen der „Richtlinie zur Förderung alternativer Antriebe von Bussen im Personenverkehr“ des BMDV

Zwischen April 2022 und Juni 2024 wurden 31 Wasserstoffbusse aus dem Förderpaket des BMDV in die RVK-Busflotte eingegliedert. 18 Gelenkbusse werden derzeit in den Linienbetrieb übernommen bzw. sind in der Auslieferung. Bis Ende April 2025 stehen aus dem Förderpaket noch potentiell 59 Brennstoffzellenbusse aus. Alle 59 Busse sind bereits bestellt. Davon 11 Gelenkomnibusse und 48 Solobusse. Die Fahrzeuge sollten planmäßig in den folgenden Monaten bis Ende 2025 ausgeliefert werden. Das Gesamtförderprogramm hat aktuell eine Laufzeit von 2021 bis 2025. Darin wurden bisher ca. 4.000 Elektrobusse gefördert.

Die Solaris Urbino 18 Hydrogen

Die Firma Solaris Bus & Coach S.A. hat sich 2022 an der Ausschreibung beteiligt und den Zuschlag für insgesamt 20 garantierte sowie 20 optionale wasserstoffbetriebene Brennstoffzellen-Hybridbusse erhalten. Die Urbino 18 Hydrogen verfügen über einen elektrischen Zentralmotor und ein Differenzialgetriebe. Das Fehlen eines herkömmlichen Motorraums ermöglicht eine neu konfigurierte Sitzanordnung im Bus und maximiert die Fahrgastkapazität. Ausgestattet mit einem hochmodernen 100 kW-Brennstoffzellensatz nutzen diese Busse 50 Kilogramm Wasserstoff, welcher 8 Tankzylindern auf dem Fahrzeugdach gespeichert ist. Das gewährleistet eine garantierte Reichweite von 350 Kilometern unabhängig von Wetter und topografischen Bedingungen.

Die Fahrzeuge verfügen über eine hocheffiziente Klimaanlage mit Wärmepumpenheizung und modernste Überwachungs-, Fahrgast- und Fernmanagementsysteme, die für mehr Sicherheit und Komfort für Fahrpersonal, Fahrgäste und Fußgänger sorgen. So auch das Toter Winkel-Warnsystem und ein akustisches Außenwarnsystem (AVAS), welches den Einsatz der leisen Fahrzeuge im Straßenverkehr im Interesse der Fahrpersonale und der Verkehrsteilnehmer hörbar macht. Eine optimale Untergrund-Anpassung durch CDC-Dämpfer und die Berganfahrhilfe sind den Fahrpersonalen ein willkommener Luxus an einem Arbeitsplatz, der eine auf Dauer hohe körperliche Belastung darstellt. Zudem verfügen sie über WLAN und USB-Ladesteckdosen im Fahrgastraum.

Die Pressemitteilung der Regionalverkehr Köln GmbH finden Sie hier.

Foto & Header: Regionalverkehr Köln GmbH

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