Infomieren, ausprobieren, anfassen – im Hilchenbacher Stadtteil Grund drehte sich am Dienstag alles rund ums Thema Elektromobilität. Südwestfalen Agentur, EnergieAgentur.NRW und die Stadt Hilchenbach hatten gemeinsam in das 350-Einwohner-Dorf eingeladen.
Seit Mai dieses Jahres wird in Grund ein eigenes Dorf-E-Auto hrenamtlich organisiert, getestet. Beinahe täglich ist das von Nissan und der RWE Deutschland AG für vier Monate zur Verfügung gestellte Fahrzeug ausgebucht. Grund genug also, öffentlich Bilanz zu ziehen, Vor- und Nachteile des elektromobilen Carsharings zu diskutieren und weitere interessierte Bürger, Dorfgemeinschaften und Unternehmen zu informieren.
„Sie sind einer der Leuchttürme“, lobte Horst Becker die Grunder. Der
parlamentarische Staatssekretär aus dem NRW-Umweltministerium war persönlich
aus Düsseldorf angereist, um sich vom Projekt „Dorf-E-Auto“ zu überzeugen. Im
Rahmen eines gut besuchten E-Forums, das parallel zum Markt in der benachbarten
Turnhalle stattfand, machte er die Chancen deutlich, die die Elektromobilität gerade
für den ländlichen Raum bedeute. Nach einem Exkurs von Jürgen Daub von der
Universität Siegen zum „grundlegenden Mobilitätswandel“ erläuterten Jörg-Heiner
Stein für die Grunder Dorfgemeinschaft und Lars Ole Daub, Projektmanager „Dorf ist
Energie(klug)“, die Hintergründe des Dorf-E-Autos – von der ersten Idee bis hin zur
Umsetzung. In den ländlich Regionen seien die Voraussetzungen und die
Beschaffenheiten vielfältig. Dies betreffe die gesellschaftlichen Veränderungen
genauso, wie die vorherrschenden Strukturen und Themen. Genauso verschieden
seien die Bedürfnisse der Bevölkerung von jung bis alt – auch bei der Mobilität. „Im
Sinne einer nachhaltigen Mobilität gelte es vor allem zu sensibilisieren und
Hemmungen, wie etwa zu geringe Reichweite, abzubauen“, so Lars Ole Daub.
Nachhaltige Mobilität könne dabei nur eine Kombination aus veränderten
Mobilitätskonzepten, also verkehrsreduzierter Maßnahmen, einem attraktiven
Angebot von ÖPNV, einer angepassten Fahrrad-Infrastruktur und eben auch von
Bike- oder Car-Sharing Angeboten sein. „Dafür möchten wir, so wie in Hilchenbach-
Grund, werben, Beispiel geben, Erfahrungen sammeln und offen über
Schwierigkeiten berichten“, schließt Daub ab. Sylvia Fahlen aus Gey stellte
abschließend die Erfahrungen aus der Eifelgemeinde mit dem 2011 angeschafften E-Dorf-Auto vor.
Bis in die Abendstunden nutzten die rund 350 Besucher die Marktatmosphäre, um E-Bikes auszuprobieren, sich über E-Autos der unterschiedlichen Hersteller zu informieren oder einige Meter im Segway-Parcours zu wagen. Auch zahlreiche weitere Institutionen und Unternehmen informierten die Besucher zum Thema Elektromobilität unter den verschiedenen Gesichtspunkten. Rund 100 Teilnehmer besuchten das Forum und diskutierten mit. Die aktive Arbeitsgruppe aus Grund war hochzufrieden und überrascht von den Aussagen der Aussteller: „Nächstes Jahr kommen wir mit mehr Modellen und einem größeren Zelt“. Das schreit nach einer Fortsetzung.
Als regionale Entwicklungsgesellschaft bündelt die Südwestfalen Agentur die Kräfte von Wirtschaft und Politik zur wettbewerbsfähigen Positionierung der Region im Vergleich zu anderen Standorten. Seit 2012 setzt sie mit ihren Gesellschaftern Hochsauerlandkreis, Märkischer Kreis, Kreis Olpe, Kreis Siegen-Wittgenstein, Kreis Soest und „Wirtschaft für Südwestfalen e.V.“ das Regionalmarketing um. Im Bereich der regionalen Entwicklung arbeitet sie in enger Abstimmung mit den 59 Städten und Gemeinden an Zukunftskonzepten für Südwestfalen und setzt innovative Projekte um. Sie steuerte alle Aktivitäten im Rahmen der REGIONALE 2013 in Südwestfalen.
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